BEWIRTSCHAFTUNG
HELFER/INNEN GESUCHT…
Es braucht immer junge Helfer, welche bereit sind, bei jedem Wetter mitzuhelfen. Unsere Arbeit wird immer wichtiger für unsere Wasserbewohner. Also, ihr jungen und kräftigen Fischer, helft mit bei dieser grossen Aufgabe.
Ernst Jenni
Infos unter: technischer-leiter(at)fvoe.ch
Jahresbericht Technischer Leiter/Brutwart 2020
Auch dieses Jahr startete mit Beeinträchtigungen der Naturverlaichung in Emme und Ilfis, allerdings nicht im gleichen Ausmass wie 2019. Im Frühling wurden die Brütlinge in die verschiedenen Aufzuchtgewässer ausgesetzt. Nach einem trockenen April folgten ein normaler Sommer und Herbst. Die Wasserstände waren in der Regel gut. Im Ortbach kam es zu einem Hochwasser.
Dennoch wurden Notabfischungen in den seit Jahren anfälligen Gewässern Gohl, unterer Teil Ilfisgraben, Hämelbach und den Privatgewässern Oberfrittenbach und Sorbach nötig. Trotz teilweise mehreren Abfischungen an den gleichen Stellen kamen jeweils immer wieder Fische zum Vorschein! Das Abfischen der Jährlinge und Sömmerlinge ergab auch in diesem Jahr einen guten Ertrag.
Auf das Laichfischen im Herbst konnte verzichtet werden, da in der Muttertierhaltung in Horben genügend Fische zur Verfügung standen.
Anfangs November starteten die Arbeiten in der Zuchtanlage Horben. Es wurden Teiche geputzt, Tröge bereitgestellt, Fische sortiert uns schliesslich gestreift. Voraussichtlich wird die Menge benötigter Eier noch vor Weihnachten erreicht sein.
Anschliessend beginnt die Arbeit im Fischkeller, wo die Eier regelmässig kontrolliert werden müssen.
Die Zeit vergeht bekanntlich sehr schnell. Ab Mitte März dürfen wir wieder an Emme und Ilfis stehen und auch für die Bewirtschaftung beginnt eine weitere intensive Saison. Ich hoffe auf ein gutes Jahr mit genügend sauberem, kühlem Wasser.
Allen meinen Helfern danke ich bestens für ihren grossen Einsatz und wünsche allen ein gutes neues Jahr, beste Gesundheit und ein kräftiges «Petri-Heil»!
Technischer Leiter/Brutwart
Ernst Jenni
6 Jahre erfolgreicher Einsatz zum Erhalt der Emme- / Ilfis-Forelle
Die Fischereivereine Langnau und Burgdorf konnten in der Forellen-Muttertieranlage im Eggiwil seit 2014 rund 1,8 Millionen emmenstämmige Forelleneier produzieren. Damit trugen sie nach den Hochwassern und den Hitzesommern der letzten Jahre massgebend zum Erhalt des Fischbestandes in den Emmentaler Gewässern bei.
Aufgrund der Sparmassnahmen des Kantons hat das Fischereiinspektorat des Kantons Bern Ende 2014 beschlossen, die Forellen-Muttertieranlage Eggiwil zu schliessen. Die Fischereivereine Burgdorf und Langnau haben unter dem Patronat der Fischerei-Pachtvereinigung Emmental die Anlage per l. Januar 2015 mietweise übernommen und betreiben sie seither. In vier Becken tummeln sich vier Generationen Muttertiere. Die ältesten Fische erreichen bereits ein Alter von 10 Jahren. Die jüngsten Forellen wurden im letzten Jahr in einem der vier Teiche eingesetzt. Einzelne Tiere liefern jährlich bis zu 3000 Eier. «Seit Ende 2014 konnten wir jährlich durchschnittlich 260’000 Eier produzieren, die in den Anlagen in Langnau und Burgdorf gebrütet werden», sagt Thomas Maurer, Kantonaler Fischereiaufseher. Wie die Statistik zeigt, waren es im Jahr 2017 368’000 Eier, 2018 konnten sogar 400’800 Eier gewonnen werden.
Grosser Einsatz draussen in der Natur
«Es freut mich, wie sich die Mitglieder beider Fischereivereine mit Freude einsetzen. Ohne das Engagement beider Vereine wäre die Anlage geschlossen worden und die Stützmassnahmen in den Emmental-Gewässern hätten nicht mehr durchgeführt werden können», erklärt Maurer. Im Sommer organisieren die Vereine einen Unterhaltstag. Es wird geschnitten, gejatet und überall geputzt. Ab Anfang Novembet beginnt die eigentliche Produktionsarbeit. Bis Ende Jahr werden jeweils samstags die Fischeier produziert. Von beiden Veteinen sind jeweils vier bis fünf Personen anwesend, Bei acht Jahreseinsatzen ergibt dies gut und gerne eine Summe von rund 500 freiwilligenstunden, was einem Arbeitsaufwand von rund 60 Arbeitstagen entspricht. «Wobei die Arbeit dann noch nicht erledigt ist», sagt Ernst Jenni, ser Verantwortlicher Bewirtschaftung. «Bis sich die Eier in kleine Forellen verwandelt haben, wird es gut und gerne April. In dieser Zeitperiode müssen die Eier wöchentlich überprüft werden. Erst dann können die Brütlinge gemäss Besatzplan des Kantons in die Aufzuchtbäche ausgesetzt werden, wo sie bis zu einem Jahr bleiben und dann in Ilfis Emme und private Pachtgewässer verlegt werden», unterstreicht Jenni.
Ohne Geld kein Preis
Das jährliche Budget für den Betrieb der Anlage beläuft sich auf rund 5000 Franken. Darin enthalten sind die Miete der Anlage, das Futter für die Fische, die Kosten für die täglichen, unumgänglichen Kontrollgänge sowie anfallende Unterhaltskosten.
Gut die Hälfte der Kosten erarbeiten die Vereine selbst.
Der 111er Club, diverse Fischereivereine sowie Privatpersonen unterstützen das Projekt finanziell. Mit dem Fischereiverein Biel besteht eine Sondervereinbarung: Die Bieler unterstützen das Projekt jährlich mit einem Beitrag, die Vereine erbringen Gegenleistungen in Biel mit rund 70 Helferstunden pro Jahr beim Fischverkauf an der Braderie, womit auch dem Network entsprechend gefrönt wird.
Blick nach vorn
«Die Fischerei-Pachtvereinigung Emmental und beide Vereine haben zum Ziel, die Anlage längerfristig weiter zu betreiben», führt Toni Liechti, Präsident der Vereinigung aus. Die Konzession läuft zwar 2027 aus, die Vereine streben jedoch eine Verlängerung an. «Die Arbeit geht uns nicht aus, kommt doch in letzter Zeit öfters ein Graureiher in die Anlage auf Besuch», ergänzt Liechti. Es ist daher vorgesehen, die vier Teiche mit Netzen zu überdecken – und dies ist zwischenzeitlich bereits geschehen. Burgdorfer Kollegen haben dies im Alleingang vollzogen.
Besten Dank.